Britney Spears bei der Verleihung der MTV Video Music Awards 2016
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Nach 13 Jahren: Vater von Britney Spears will als Vormund zurücktreten

Überraschende Wende im Fall Britney Spears: Ihr Vater hat Medienberichten zufolge eingewilligt, als Vormund der Sängerin zurückzutreten. Ein Termin dafür steht allerdings noch nicht fest.

Es ist ein Triumph für Britney Spears, die seit Langem um ihre Selbstbestimmung kämpft. Nach bald eineinhalb Jahrzehnten und jeder Menge Kontroversen will Jamie Spears auf die Vormundschaft für seine Tochter Britney Spears verzichten.

  • Seit 2008 steht Britney Spears unter der Vormundschaft ihres Vaters.
  • Schon lange kämpft die Sängerin dagegen, unterstützt von Freunden und Fans.
  • Jamie Spears will als Vormund zurücktreten – aber nicht sofort.

Jamie Spears (69), der Vater von Popsängerin Britney Spears (39), will als Vormund zurücktreten, wie US-Medien unter Berufung auf Gerichtsunterlagen berichten. Demnach soll er beim zuständigen Gericht in Los Angeles eine Rücktrittserklärung eingereicht haben. Der Anwalt von Jamie Spears gab den öffentlichen Streit mit seiner Tochter als einen Grund für diese Entscheidung an. Zum richtigen Zeitpunkt werde er dies tun, heißt es in dem beim Superior Court eingereichten Dokument, das veröffentlicht wurde. Die Anwälte des 69-Jährigen führen darin weiter aus, dass ein „ordnungsgemäßer Übergang“ zur Einsetzung eines neuen Vormunds Bedingung sei.

„Beschämende und verwerfliche Angriffe“ auf Britney Spears

Der Anwalt von Britney Spears, Mathew Rosengart, wertete dies als großen Sieg für seine Mandantin. Jamie Spears solle sofort abtreten, sagte er in einer Mitteilung, die von Variety veröffentlicht wurde. Rosengart hatte im Juli vor Gericht die Ablösung ihres Vaters als Vormund der berühmten Tochter beantragt. Er hielt Jamie Spears laut Mitteilung „beschämende und verwerfliche Angriffe“ auf Britney vor. Sie wollten weiterhin prüfen, ob sich der Vater als Vormund in den vergangenen Jahren unrechtmäßig am Vermögen seiner Tochter bereichert habe, stellte Rosengart in Aussicht.

Die Anwälte von Jamie Spears betonten dagegen, dass der Vater im besten Interesse der Tochter agiert habe. Es gäbe keine eigentlichen Gründe, Jamie Spears aus seinem Amt zu entfernen, zitierte TMZ.com aus den Gerichtsunterlagen. Er sei aber zur Zielscheibe ‚ungerechtfertigter‘ Angriffe geworden und wolle einen öffentlichen Kampf mit seiner Tochter um die Vormundschaft vermeiden.

Die Sängerin steht seit 2008 unter der Vormundschaft ihres Vaters, nachdem sie wegen privater und beruflicher Probleme psychisch zusammengebrochen war. Zunächst verwaltete Jamie Spears das Vermögen und private Anliegen seiner Tochter. 2019 trat er kürzer, blieb aber für die Finanzen zuständig. Um die persönlichen Belange der Sängerin, darunter medizinische Anliegen, kümmert sich als Mit-Vormund Jodi Montgomery.

Britney Spears‘ Unterstützer jubeln

Unterstützer reagierten euphorisch auf die überraschende Entwicklung. Reality-Star Paris Hilton (40), seit langem mit Spears befreundet, zeigte sich begeistert: Sie sei „so happy“, schrieb die 40-Jährige auf Twitter. „Das war so lange überfällig.“ Sie sei froh, „dass Britney auf dem Weg ist, endlich frei zu sein“. Ihren Tweet versah Hilton mit dem bekannten Hashtag #FreeBritney und dem Link zu einem Bericht in der New York Times. Zahlreiche Fans der Sängerin feierten die Neuigkeiten in den sozialen Netzwerken.

Britney Spears selbst postete auf Instagram ohne weiteren Kommentar ein gemaltes Bild, das eine Frau von hinten zeigt. Sie trägt Blumen im Haar, ein Schmetterling fliegt über ihre Schulter. Ein User kommentierte das Bild mit den Worten „Wir sind einen Schritt weiter auf dem Weg zu deiner Freiheit“. Ein weiterer kommentierte bereits: „Sie ist frei“.

Britney Spears bricht vor Gericht in Tränen

Bei zwei Gerichtsanhörungen im Juni und Juli hatte die Sängerin in emotionalen Ansprachen ihren Vater heftig angegriffen und Vorwürfe gegen ihre Familie, Betreuer und Anwälte erhoben. Sie fühle sich von ihrer Familie und von Managern ausgenutzt. Sie werde von allen kontrolliert und könne selbst nicht über ihr Leben bestimmen, erklärte die Sängerin. Sie sei bedroht worden und habe große Angst vor ihrem Vater. Stellenweise brach der Popstar dabei in Schluchzen aus. Mitte Juli hatte das Gericht ihr erlaubt, ihren eigenen Anwalt zu bestimmen. Rosengart beantragte umgehend die Ablösung des Vaters als Vormund. Laut Petition soll Spears durch einen vorläufigen Vormund – den zertifizierten Rechnungsprüfer Jason Rubin – ersetzt werden. Die nächste Anhörung in dem Gerichtsstreit ist für Ende September angesetzt.

Viele Prominente und Fans haben sich in den letzten Monaten unter dem Hashtag #FreeBritney auf die Seite der Sängerin geschlagen. Bei Anhörungen ziehen Unterstützer häufig vor Gericht auf und fordern mit Sprechchören und auf Plakaten Freiheit für Spears.

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Unterstützer von Britney Spears protestieren vor Gericht.
IMAGO / ZUMA Wire